Es gehört zum allgemeinen Altpapierwissen, dass Holz eine ganz wesentliche Ressource der Papierherstellung ist. Doch der weltweite Bedarf an diesem Rohstoff lässt viele Wälder leiden. Daher kommt es zunehmend darauf an, die vorhandenen Altpapiermengen konsequent zu nutzen und den Anteil des Recyclingpapiers weiter auszubauen. Worum es heute und künftig im Altpapiermarkt geht, ist Thema der folgenden Rubrik Altpapierwissen, in der wir für Sie einige der wesentlichen Stichwörter aufgreifen.
Was gehört zum Altpapier?
Altpapier ist der Sammelbegriff für den wertvollen Recyclingrohstoff, der in jedem Haushalt und nahezu allen Gewerbebetrieben in Form von Papier, Pappe oder Karton anfällt. Die verarbeiteten Altpapiersorten dienen als Ausgangsmaterial zur Papierherstellung und finden durch klima- und umweltschonendes Recycling eine neue, sinnvolle Verwendung.
Welche Rolle spielt REMONDIS beim Altpapier?
Mit rund zwei Millionen Tonnen Altpapier sammelt, sortiert und verwertet REMONDIS jährlich mehr als ein Zehntel des Altpapiergesamtaufkommens in Deutschland. Für die damit verbundenen Aufgaben halten wir Logistik und Anlagen an insgesamt 126 Standorten bereit. In elf modernen Sortieranlagen werden bundesweit verschiedene Sorten Altpapier sortenrein konfektioniert. Damit leistet REMONDIS auch im Bereich Altpapier einen erheblichen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz.
Wie bedeutend ist der Rohstoff Altpapier?
Altpapier hat sich mit einem Anteil von über 70 Prozent zum wichtigsten Rohstoff bei der Papier- und Kartonherstellung entwickelt. Bis vor einigen Jahren war Altpapier als Rohstoff nahezu unbegrenzt verfügbar. Das hat sich grundlegend geändert. Altpapier ist zu einer sehr umworbenen Ware geworden, denn die Primärressource Holz wird immer knapper.
Welchen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet REMONDIS durch Altpapierrecycling?
Nachhaltigkeit ist bei REMONDIS Kerngeschäft. Indem wir immer mehr Stoffkreisläufe schließen, reduzieren wir den Verbrauch an Primärmaterialien. Dies trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei und ist zugleich ein wichtiger Schritt zu dauerhafter Rohstoffsicherheit, denn natürliche Vorräte sind knapp. Wir bringen Altpapier umweltgerecht als hochwertigen Rohstoff zurück in den Produktionskreislauf. Im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips bereitet REMONDIS jährlich etwa 2 Millionen Tonnen Altpapier auf und unterstützt damit die Papierindustrie, jährlich über 7 Millionen Tonnen Holz einzusparen. Unseren Kunden aus Gewerbe und Industrie bieten wir außerdem die lückenlose Dokumentation der durch Abfall- und Reststoffbehandlung erzielten Einsparungen an Primärrohstoffen, Energie und Treibhausgasemissionen im Rahmen unseres Nachhaltigkeitszertifikates.
Wie hoch ist das Altpapieraufkommen?
In Deutschland wurden 2015 rund 15,2 Millionen Tonnen Altpapier gesammelt, was einer Altpapierrücklaufquote von über 70 Prozent entspricht. In vielen Ländern Europas besteht noch erhebliches Potenzial zur Steigerung der Altpapiermenge. Hier ist die Politik gefordert, zügig europaweit hohe Recyclingziele festzulegen, damit entsprechende Investitionen in die Erfassungs- und Sortierinfrastruktur getätigt werden können.
Wie groß ist der Altpapierverbrauch?
Deutschlandweit wurden 2015 insgesamt rund 16,8 Millionen Tonnen Altpapier verbraucht. Das sind mehr als 200 Kilogramm pro Einwohner. Weltweit erwartet wird noch in diesem Jahrzehnt ein Anstieg des Altpapierverbrauchs von etwa 350 Millionen Tonnen auf bis zu 440 Millionen Tonnen Papier pro Jahr.
Welche Vorteile bietet das Altpapierrecycling?
Die Papierfasern von Altpapier lassen sich in der Regel bis zu sechsmal wiederverwerten. Dadurch werden Baumbestände geschont. Für Neupapier aus Primärfasern müssen dagegen viele Bäume geopfert werden, es landet weltweit etwa jeder fünfte gefällte Baum in der Papierherstellung. Die Folgen sind schwindende Baumbestände sowie forstwirtschaftliche Monokulturen mit geringer Abwehrkraft gegen Schädlinge und widrige Witterungsbedingungen. Zudem benötigt die Herstellung von Recyclingpapier bis zu 60 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger Wasser. Darüber hinaus entstehen deutlich weniger CO2-Abfälle und Emissionen. Außerdem ist die Abwasserbelastung bis zu zehnmal niedriger als beim Primärfaserpapier.
Was macht die Papierindustrie mit dem Altpapier?
Bei der Altpapieraufbereitung erfolgt zuerst eine Zerfaserung des Altpapiers. Dabei wird es in der Aufbereitungsanlage unter Zugabe von Wasser und Chemikalien in eine Suspensionsform überführt, gleichzeitig werden die gröbsten Verunreinigungen entfernt. Anschließend durchläuft der Altpapierstoff eine Vielzahl von Reinigungs- und Sortieraggregaten, um neben den groben auch feine Verunreinigungen zu entfernen. Im nächsten Schritt folgt dann die Entwässerung auf verschiedenartigen Sieben. Mit Abschluss der Entwässerung hat der Altpapierstoff die Grundstufen der Aufbereitung durchlaufen. Je nach Altpapiersorte folgen dann zusätzliche Schritte wie die Druckfarbenentfernung und die Bleiche bei hellen Sorten sowie die Dispergierung je nach Bedarf.
Schritt 1
Papier, Pappe und Kartonagen werden gesammelt und teilweise sortiert und/oder zu Ballen verpresst.
Schritt 2
Das Altpapier wird in einer Papierfabrik in einen Pulper gefüllt und dort unter Zugabe von Wasser und Chemikalien zerfasert.
Schritt 3
Grobe sowie feine Verunreinigungen werden entfernt.
Schritt 4
Der entstandene Faserbrei wird entwässert, um daraus anschließend Neupapier auf der Papiermaschine herzustellen.
Schritt 5
Aus dem produzierten Neupapier entstehen Rohpapierrollen.
Schritt 6
Aus den Rohpapierrollen können neue Produkte, wie z. B. Zeitungen, Kartons oder Briefumschläge, hergestellt werden.